13. April 2014

Vozili smo biciklom na Nežidersku jezeru

Wir waren mit dem Rad am Neusiedler See. Beginn war Siegendorf, kroatisch: Cindrof. Hier leben nicht nur "deutschsprachige" Menschen: jeder dritte ist Kroate,. Und ist natürlich auch "deutschsprachig", schätze ich ... Ich hätte ja gern den ganzen folgenden Text auf kroatisch verfasst, nažalost nije tako lako pisati sve na hrvatskom.

Vorweg ein paar Highlights: eine blütenprächtige Mini-Puszta gabs, Hügelgräber, ein Denkmal, das den Anschluss feiert, einen fragwürdigen Kombi-Imbiss, eine Echsenhöhle und eine Menge See.

Rosa Matten: der Rosmarin-Seidelbast blühte auf der Siegendorfer Puszta, und alles duftete ganz unglaublich nelkig.

Keine Hinkelsteine, dafür echte Hügelgräber. Man sieht sofort: Spätbronzezeitlich, sprich 1200 vdZ. Hinten die Mauer zeigt den Hügel im Anschnitt, Modell Gugelhupf. .

Verkehrsopfer: Da lag der Maikäfer, hilflos am Rücken. Unerträglich für Frank Butschbacher, der ihn auf der Stelle wieder ins Lot brachte. Maikäfer flog wieder.

Ganz so endlos, wies auf den 1. Blick wirkt, sind die Radwege in Siegendorf nicht: bis zum Neusiedlersee vielleicht 10km.

Da blühten nicht nur 1000 Blumen - Petra fand natürlich sofort eine Stelle mit Fossilien. Erstaunlich schöne, guterhaltene Schnecken.

Wild-romantisch, wenn auch im Westentaschenformat: die Puszta in Siegendorf/Cindrof.

Prachtvolle Orchidee: Kleiner Hundswurz oder auch Kleines Knabenkraut (sagt mein Hauptflorakonsulent)

Hatten wir das nicht schon? Nö, diesmal die beiden Radmädels Petra und Waltraud im Raps gefasst

So ein Loch im Gras macht neugierig. Was sich darin verbergen mag? Das nächste Foto weißt schon mehr.

Kräftig belichtet, und das Echsenköpfchen wird (einigermaßen) sichtbar. Ich vermute, es war eine Smaragdeidechse.

Wir fahren so Richtung Mörbisch, auf einmal: Die Gedenkstätte für das 1989 epochemachende und mauernsprengende Paneuropa-Picknick. Man fährt praktisch am alten Grenzstreifen entlang, gruselig. Originalwachturm in der Bildmitte zu sehen.

War gar nicht flach: vor dem See bzw. vor Mörbisch lag noch ein netter Hügel. Dann direttissima zum Heurigen (Mörbisch war in dieser Hinsicht enttäuschend - besser nach Rust fahren: Stadt netter, Heurigen besser, Störche zahlreicher).

Kurze Unterbrechung im Erzählfluss, zurück zum Vortag: Am Samstag musste erst mal die Schaltung wieder fitgemacht werden. Nach mehreren Stunden konnte ich sie praktisch blind zerlegen. Eigentlich war nur das alte Fett etwas verharzt gewesen ...

Von Mörbisch nach Rust führt ein angenehmer Radweg durch die Weinberge, rechter Hand immer der Schilfgürtel des Sees. Im Bild: Kamin einer "Hiata-Hittn" (das war evtl. kroatisch ... , auf schwäbisch: Wengertheisl, deutsch: Weinberghäuschen)

So, und nun lüften wir das Geheimnis des Kombi-Imbiss in Siegendorf. Am Hauptplatz ein schönes Beispiel für gelungene vertikale Konzentration bzw. ein Synergie-Beispiel zweier eher nicht verwandter Branchen.

Bei Thema "Anschluss" ist man hierzulande wählerisch. Gut: Der von Westungarn, dem sog. Burgenland, 1921 an Österreich. Auch oft für gut befunden (u.a. wg. Tiroler Fremdenverkehr) der der Krim an Putins. Aber da sind auch dt. Ex-Kanzler sehr wertfrei.

Das ist der Renner Karl. 1931 wurde er zum Siegendorfer h.c. erklärt. Elektriker und Bahnreisende wissen es: Anschlüsse sind Glücksache. Beim nächsten Versuch griff Renner gründlich daneben.

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