Aufgezwiebelt

Der Original Pfälzer/Badener/Schwäbische ... halt der urechte Original-Zwiebelkuchen
Der Original Pfälzer/Badener/Schwäbische ... halt der urechte Original-Zwiebelkuchen

Als mich mein Bruder samt Familie im August besucht hat, haben sie mir aus Tirol einen echten Mühlviertler Speck mitgebracht. Unsereiner freut sich über sowas, und hält so ein Mitbringsel erst Mal einige Wochen in Ehrfurcht kühl und trocken, auf dass es nicht verderbe.

 

Aber immer nur aufheben ist auf Dauer auch nix, daher gings dem Mühlviertler am Wochenende mit scharfer Klinge an den Kragen bzw. anatomisch korrekter an die Schwarte: Zwiebelkuchen stand auf dem Programm.

 Ausgelöst wurde die Metzelei rein jahreszeitlich durch die Tatsache, dass in den Supermärkten jetzt wieder Sturm gibt (im nahen Ausland sagt man dazu auch: Federweiser, Sauser, Bitzler, Rauscher, reisser Wein, Staubiger oder schlicht Neuer Wein, genauer: Najer Wǻj).

Also wurde der Mühlviertler Speck bzw. ein paar Scheiben davon emsig gewürfelt, mit einer Masse Zwiebeln (700g - siehe weiter unten!) gründlich angebraten - und ich meine: wirklich gründlich, Petra war schon sehr skeptisch. Als das Zeugs dann schon beinah glasig war, kam noch ordentlich Knoblauch dazu, viel Kümmel (warum nicht jetzt, wozu erst später?). Dann 2 Eier (3 wären auch ok gewesen) und 1/2 Becher Sauerrahm. Mangels Gouda habe ich etwas steirischen Parmesan - sowas gibts - reingerieben. Tatsächlich können so 3, 4 Esslöffel Reibkäse der Sache nicht schaden.

Interessant war der Tipp aus einem Rezept, die Eier und den Rahm schon in den heißen Zwiebeln etwas stocken zu lassen. Ich habs so gemacht, und vielleicht war deshalb der Belag nachher nicht nur batzig-fettig-massig, sondern sogar ein bisschen leicht und locker.

300 g Mehl waren zuvor grad genug für den Hefeteig, dem hatte ich erlaubt, so 4 oder 5 Stunden lang vor sich hinzugammeln. Außer Salz und Wasser (und einer kräftigen Messerspitze Trockenhefe natürlich) war da nix drin. Es fehlt nachher auch absolut nix. Die Masse war für meine 24cm-Springform 1/4 zu viel, auch für eine etwas größere Quicheform hätten 250g Mehl wohl gereicht. 600g Zwiebel hätten übrigens auch ausreichend Masse ergeben - das Zeug lässt sich nur bedingt in die Höhe stapeln, und besser schmecken tut's mir auch nicht, wenn der Belag zu dick ist.

Den Boden habe ich etwas eingeölt, damit der batzige Belag ihn sicht aufweicht. Hätte das Ganze auch 5 Minuten vorbacken können, der Teig - weil gut vorgegammelt - ist trotzdem brav aufgegangen und war gar nicht suppig. (Würde nächstes Mal trotzdem 5min vorbraten).

Det Janze kam in den 200° heißen Ofen, und statt der aus dem Internetrezept empfohlenen 40min hat alles 60min gebacken, die letzte halbe Stunde bei 190 oder 180°.

Ein herrlich minimalistisches Rezept - im Wesentlichen ein elementarer Hefeteig und darauf in Speck angebratene Zwieben mit etwas Ei und Sauerrahm: ganz unglaublich, wie duftig und süß das dann geschmeckt hat.

 

Danke Stefan und Heidi für den Speck!!! Ich denke, dem gehts diese Woche nochmal in gleicher Sache an den Kragen.

Unser "Gegenbesuch" Ende August hat bei Martin übrigens auch Spuren hinterlassen: Er hat die Bodybuilding-Magazin auf eurem Sofatisch wirklich ehrfürchtig durchgeschaut und geistig einiges davon mitgenommen. Seht hier:

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